Umwelt
Umweltschutz ist in allen Bereichen und Unternehmungen der Swatch Group fest verankert und ein prioritärer Grundsatz, der tagtäglich von allen Mitarbeitenden des Unternehmens respektiert, gefördert und umgesetzt wird. Diese Überzeugung verfolgt der Konzern entlang der gesamten Wertschöpfungskette, vom Produktdesign über die Produktionsprozesse bis hin zum Recycling ihrer Produkte. Die Marken entwickeln neue Produkte soweit möglich unter Verwendung rezyklierter oder rezyklierbarer, biologischer und kompostierbarer Materialien. Um die Strategie für nachhaltiges Produktdesign effizient umsetzen zu können, werden Life Cycle Assessments (LCA) durchgeführt, damit die Auswirkungen auf die Umwelt besser identifiziert und minimiert werden können.
↗ Weitere Informationen zu «LCA» auf S. 33 des Nachhaltigkeitsberichts.
Darüber hinaus werden Massnahmen zur Reduktion des Energie- und Ressourcenverbrauchs umgesetzt, sei es durch Produktionsanlagen mit intelligenten Energiesteuerungssystemen oder durch energieoptimierte, wärmeisolierte und umweltfreundliche Infrastrukturen und Betriebsstätten. Bei den neuen Produktions- und Betriebsgebäuden sowie bei Renovationen werden modernste Technologien und Baumaterialien zur bestmöglichen Verbesserung der Öko- und Energiebilanz eingesetzt, was auch im Berichtsjahr zu einem weiteren positiven Beitrag führte.
Die Datenerfassung wird laufend verbessert in der Qualität der Erhebung sowie durch neue Kenndaten. Es ist jedoch zu beachten, dass die Unternehmenseinheiten aufgrund ihrer Diversität für viele Kennzahlen eigenständig Ziele und Massnahmen definieren, die hier nicht konsolidiert dargestellt werden.
↗ Weitere Details zur Datenerfassung finden sich im Anhang auf S. 129 des Nachhaltigkeitsberichts.
Energie und Emissionen
Bereits im Jahr 1990 hat sich Swatch als Sponsorin des Solarmobils Spirit of Biel für die Reduktion der THG-Emissionen und die Herabsetzung des Energieverbrauchs eingesetzt. Das Solarmobil hatte damals die World Solar Challenge in Australien gewonnen. Aus dieser Zeit stammt auch die erste solarbetriebene Swatch (1995), die an Attraktivität nicht verloren hat. Damit bleibt das frühzeitige Bekenntnis zum Klimaschutz immer präsent und die Swatch Group langfristig motiviert, ihren Beitrag zu nachhaltigem Klimaschutz zu leisten.
Bis ins Jahr 2050 soll das Ziel der Klimaneutralität für Scope 1 und Scope 2 erreicht werden. Eine Strategie zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen wurde erarbeitet. Die Zielvorgaben werden regelmässig überprüft und nach Möglichkeit wird eine raschere Reduktion umgesetzt.
Zur Reduktion der Scope-1-Emissionen werden bereits seit 2013 für alle Produktionseinheiten in der Schweiz Ziele für Energieeffizienzsteigerung und THG-Reduktion definiert, die grundsätzlich auch auf konsolidierter Basis für den gesamten Konzern gelten. Die Produktionsbetriebe und Vertriebsgesellschaften ausserhalb der Schweiz, insbesondere viele Boutiquen und Servicezentren, arbeiten ebenfalls an der Verbesserung der Energiebilanz. Obwohl sie weit weniger Energie als die Produktionsbetriebe in der Schweiz benötigen, werden die Boutiquen und Servicezentren ebenfalls im Massnahmenkatalog zur Reduktion der Emissionen und des Energieverbrauchs mit berücksichtigt.
Strategie zur Erreichung der Klimaziele
m die Reduktionsziele zu erreichen, werden die Anstrengungen in den nächsten Jahren auf die CO2-intensivsten Standorte konzentriert. Dabei werden
die Grundsätze gemäss nebenstehender Grafik in die Überlegungen mit einbezogen. Es werden je nach Standort unterschiedliche und innovative Technologien in Betracht gezogen, um die Herausforderung der Energiewende in der Industrie zu meistern. Die Sanierung alter Gebäudestrukturen stellt hierbei eine besondere Herausforderung dar. Es wird jedoch ebenso viel Augenmerk auf die Produktionsprozesse, die Integration intelligenter Gebäudeleitsysteme und den Aufbau dezentraler Energiemanagementsysteme sowie Neubauten gelegt. Der wesentlichste Aspekt ist die Quelle der benötigten Energien. Hier werden im Sinne der Zielerreichung folgende Energieträger in Betracht gezogen:
- Elektrizität aus erneuerbaren Quellen (Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik)
- Biogas
- Fernwärme
- Regionales Holz
- Geothermie, Umgebungswärme und Solarthermie Grüner / Blauer Wasserstoff (aus erneuerbarer Energie oder Erdgas mit Kohlenstoffabscheidung und -speicherung)
- Nachhaltig erzeugte biogene Treibstoffe
Fossile Energieträger werden damit kontinuierlich durch erneuerbare Energieträger ersetzt.
1. Vermeidung der Verwendung von Ressourcen, wenn kein Nutzen damit verbunden ist. |
2. Reduzierung des Energieverbrauches auf das nötige und technisch machbare Minimum. |
3. Effizienter und kompetenter Betrieb der Installation sowie Wärmerückgewinnung. |
4. Alternative zu fossilen Energieträgern wie regenerative oder CO2-freie Energiequellen |
5. Autonomie. Erzeugung und Umwandlung von Energie an den Standorten selbst |
6. Energiespeichersysteme und CO2-Kompensationsprojekte |
Auch verpflichtet sich die Swatch Group, die Emissionen im Scope 2 zu reduzieren. Mit folgenden Ansätzen werden die Scope-2-Emissionen über die nächsten Jahre gesenkt:
- Reduktion des Stromverbrauchs, Massnahmen für höhere Energieeffizienz.
- Ausbau der eigenen erneuerbaren Stromproduktion.
- Einkauf von Strom aus erneuerbaren Quellen.
Um Treibhausgas-Emissionen in den Scopes 1 und 2 bis 2050 auf null zu senken, definiert jede Konzerngesellschaft individuelle Zielvorgaben und Massnahmen. Klimakompensation steht dabei nicht an erster Stelle, da die Swatch Group die Strategie zur Senkung der tatsächlichen Emissionen priorisiert und nicht Kompensationsprojekte durch CO2-Zertifikate.
Die Unternehmenseinheiten werden bei ihren Bemühungen durch Fachkräfte des Energie-Management-Teams unterstützt. Neben umfangreicheren Abklärungen und Projekten zur Erreichung der Klimaneutralität einzelner Standorte wurde auch eine Guideline erarbeitet mit praktischen Empfehlungen zu Energiesparmassnahmen sowie einer Liste mit «Dos and Don'ts». Darin sind verschiedene Anregungen aufgelistet, wie der Energieverbrauch kurz- und mittelfristig weiter verringert werden kann.
Umweltprogramm Schweizer Produktionsbetriebe
Seit 2013 hat die Swatch Group mit Unterstützung der Energie-Agentur der Wirtschaft (ENaW) eine verbindliche Zielvereinbarung bezüglich stationärer THG-Emissionen (Scope 1) mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) unterzeichnet. Alle Schweizer Produktionsbetriebe sind an diese Vereinbarung gebunden und tragen mit ihren Massnahmen dazu bei, die Energieziele der Swatch Group zu erreichen. Die erste Vereinbarung betraf den Zeitraum 2013 bis 2021. Die vertraglichen Verpflichtungen mit der ENaW wurden vor Ablauf der Periode für den weiteren Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2031 erneuert. Der Vertrag mit dem BAFU läuft im Jahr 2024 aus. Eine neue Zielvereinbarung mit dem BAFU wird mit Unterstützung der EnAW ausgearbeitet und soll bis Ende 2024 vorliegen.