Der Gründer
Dr. h.c. Nicolas G. Hayek (1928–2010), Schweizer Staatsbürger, wirkte von 1986 bis 2010 als Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates der Swatch Group. Ab 1980 war Herr N.G. Hayek als strategischer Berater des Konzerns tätig. Er legte als solcher die Richtlinien für die Fusion von ASUAG-SSIH fest und entwickelte die künftige Strategie der Gruppe. Die Universität Neuchâtel und die Universität Bologna haben ihm die Ehrendoktorwürde verliehen.
Herr N.G. Hayek war auch Verwaltungsratspräsident der Hayek-Gruppe, deren Gründer er war und welche gelegentlich auch für die Swatch Group auf Mandatsbasis tätig ist. Herr N.G. Hayek war im Advisory Board der EPFL (Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne) tätig und war ebenfalls Mitglied der temporären Beratergruppe High Level Group der Europäischen Union. Herr N.G. Hayek hat von der österreichischen Regierung die Auszeichnung «Grosses Ehrenzeichen mit Stern» erhalten, er wurde von der französischen Regierung zum Officier de la Légion d’honneur ernannt sowie der Titel Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres verliehen, und sowohl die Stadt Biel als auch Meisterschwanden (Aargau) haben ihn zum Ehrenbürger ernannt. Im Januar 2007 konnte Herr N.G. Hayek den Swiss Lifetime Award entgegennehmen, der zum ersten Mal vergeben wurde. 2008 gründete er die Belenos Clean Power Holding AG, deren Präsident und Delegierter er war.
Unter der Leitung von Nicolas G. Hayek hat sich die Swatch Group ein weltweites Renommee als Perle der Uhrenindustrie erarbeitet. Zu Beginn der 1980er Jahre ermöglichte N. G. Hayek den Wiederaufstieg des Unternehmens aus einer schweren Krise. Seine entschlossene Führung war massgebend für die Lancierung der Marke Swatch im Jahr 1983, in deren Kielwasser die kontinuierliche Entwicklung und fortwährende Verbesserung der Swatch Group Marken erfolgte. Seine innovativen Strategien haben der gesamten schweizerischen Uhrenindustrie als Referenzmodell gedient und eine Schlüsselrolle bei der Renaissance der Branche gespielt. Die Leistungen von N.G. Hayek fanden sowohl in der Schweiz als auch über die Grenzen hinaus grosse Anerkennung, was sich in zahlreichen Auszeichnungen manifestierte, darunter der Titel doctor honoris causa, der ihm 1998 von den Universitäten Neuchâtel (Schweiz) und Bologna (Italien) verliehen wurde. Nicolas G. Hayek war von 1986 bis 2010 Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates von The Swatch Group AG. Er wurde auch zum Offizier der französischen Ehrenlegion ernannt.
1998 nahm die SMH (Schweizerische Gesellschaft für Mikroelektronik und Uhrenindustrie AG), die 1983 von Nicolas G. Hayek gegründet worden war und aus der Fusion der Uhrenunternehmen ASUAG und SSIH entstand, den Namen The Swatch Group AG an. Die SSIH und die ASUAG besassen ein grosses Portefeuille gut etablierter Schweizer Uhrenmarken. Die Gründung der ASUAG war 1931 erfolgt, diejenige der SSIH ein Jahr früher durch die Fusion von Omega und Tissot. Der Hauptzweck der SSIH lag im Vertrieb von Schweizer Qualitätsuhren. Durch die Übernahme von Unternehmen, die in der Fertigung von qualitativ hochstehenden Uhren tätig waren, und einer gewissen Anzahl Uhrenmarken im Basissegment hatte sich die SSIH schrittweise eine starke Stellung als Schweizer Uhrenhersteller geschaffen. Die Aufgabe der ASUAG bestand in der Erhaltung, Verbesserung und Entwicklung der Schweizer Uhrenindustrie. Die ASUAG konnte zudem durch die Akquisition einer gewissen Anzahl von Ébauche- und Fertiguhrenfabrikanten, welche anschliessend in der GWC oder General Watch Co. Ltd. zusammengefasst wurden, ein Wachstum realisieren.
Seit der Mitte der 1930er Jahre nehmen sowohl die ASUAG als auch die SSIH Anstrengungen gegen die gravierende Krise und die Arbeitslosigkeit vor, indem sie in ihren jeweiligen Unternehmen zusätzliche Forschungs- und Entwicklungsprogramme lancieren. Es erweist sich jedoch für beide als schwierig, in den betroffenen Filialen eine gemeinsame industrielle Politik zu betreiben. Im Verlauf der 1970er Jahre, als die Schweizer Uhrenindustrie wiederholt von Krisen heimgesucht wird, geraten sowohl die ASUAG als auch SSIH erneut in Schwierigkeiten. Die ausländische Konkurrenz, insbesondere die japanische Uhrenindustrie mit ihrer Massenherstellung von neuen, preiswerten elektronischen Produkten, tut alles um den Markt im Sturm zu erobern. Am Ende stehen die ASUAG und die SSIH kurz vor dem Konkurs. Ausländische Konkurrenten streben den Kauf der prestigeträchtigen Marken wie Omega, Longines, Tissot und anderen an.
Zu dieser Zeit erhält Nicolas G. Hayek, Präsident und Inhaber der Gesellschaft Hayek Engineering, den Auftrag eine Strategie zur Sicherung der Zukunft der beiden Unternehmen zu entwickeln. 1983 empfiehlt die inzwischen berühmt gewordene Hayek Studie eine Anzahl Massnahmen, deren Ziel darin besteht, den Unternehmen das Überleben und die Wiederaufnahme ihres Geschäfts zu ermöglichen. Eine wesentliche Etappe stellt ohne Zweifel die Fusion der ASUAG und der SSIH dar, die nun die SMH bilden, ebenso wie die Lancierung einer „zweiten Uhr“ (oder „second watch“) zu einem günstigen Preis, von hoher Qualität, kunstvoll, emotional und Swiss made: die Swatch. Die Umsetzung der in der Hayek Studie empfohlenen Massnahmen sowie die Übernahme der Aktienmehrheit durch den Hayek Pool und die Ernennung von Nicolas G. Hayek zum CEO ebnen den Weg zur Schaffung von neuen Möglichkeiten und die Entwicklung einer neuen Kultur. Innert fünf Jahren wird – und bleibt – die SMH Gruppe der weltweit führende Uhrenhersteller.