Geschichte der Swatch Group
Unter der Leitung von Nicolas G. Hayek (1928-2010) hat sich die Swatch Group einen weltweiten Ruf als Perle der Uhrenindustrie erarbeitet.
Die 1930 gegründete SSIH (Société suisse pour l'industrie horlogère), das grösste Schweizer Uhrenunternehmen, und die ein Jahr später gegründete ASUAG (Allgemeine Schweizerische Uhrenindustrie AG), die grösste Herstellerin von Uhrwerken, besassen ein grosses Portfolio an etablierten Schweizer Uhrenmarken und Produktionsunternehmen. Die Fusion von Omega und Tissot bildete den Grundstein der SSIH, der sich später Hamilton und andere Unternehmen anschlossen. Die ASUAG vereinte zahlreiche Ébauches-Fabriken und Uhrenmarken, darunter Longines, Rado, Certina und Mido.
Die Qualität der Schweizer Uhren war hervorragend, aber neue Technologien drohten, die Uhrenindustrie massiv zu verändern. Ende der 70er Jahre zwang die Rezession und die starke Konkurrenz durch billige Quarzuhren aus Asien die SSIH und ASUAG an den Rand der Insolvenz. Zu diesem Zeitpunkt wurde Nicolas G. Hayek damit beauftragt, eine Strategie zu entwickeln, um die Zukunft der beiden Firmen zu sichern. Er fusionierte die beiden Unternehmen und legte damit nicht nur den Grundstein für die heutige Swatch Group, sondern ebnete auch den Weg für die Schaffung neuer Möglichkeiten und die Entwicklung einer neuen Kultur.
1983
Die erste Swatch wird geboren
Die Strategie von Nicolas G. Hayek umfasste die Lancierung einer „zweiten Uhr“ (oder „second watch“) zu einem günstigen Preis, von hoher Qualität, kunstvoll, emotional und Swiss Made: die Swatch. Die aus nur 51 Komponenten gefertigte und auf automatisierten Fertigungslinien montierte Uhr mit einem Swiss Made Uhrwerk ist die Initialzündung für den bemerkenswerten Aufschwung der Schweizer Uhrenindustrie.
ASUAG-SSIH wird in SMH (Société suisse de Microélectronique et d'Horlogerie) umbenannt. Nicolas G. Hayek wird zum CEO des Unternehmens ernannt.
Das Unternehmen Swatch AG wird von der SMH in Biel gegründet, um den bemerkenswerten Erfolg der Swatch-Uhr zu sichern. Die Produktion, die von ETA in Grenchen geleitet wird, wird mit der globalen Vision, der Förderung und dem Vertrieb des "Enfant Terrible" der Schweizer Uhrenindustrie durch Swatch verbunden.
Flik Flak ist die beliebteste Kinderuhr der Welt und begleitet die Jüngsten seit 1987 überallhin. Mit ihr wird das Konzept der Zeitmessung für Kinder leicht verständlich und unterhaltsam.
Das 1921 in Grenchen gegründete Unternehmen Meco wird Teil der SMH. Als Pionier in der komplexen Automatisierung von Fertigungsprozessen wird das Unternehmen sowohl zum Massstab als auch zur Speerspitze der Entwicklung und Produktion der Swiss Made Kronen und Drücker.
Nach mehreren erfolgreichen Swatch Projekten nimmt Nick Hayek die Tätigkeit bei Swatch auf, zunächst als Marketingleiter, dann als Direktionspräsident der Marke. Zwei Jahre später tritt er in die Erweiterte Konzernleitung der SMH ein und wird einige Monate später Mitglied der Konzernleitung.
SMH erwirbt Blancpain und Frédéric Piguet. Die Manufaktur Frédéric Piguet wird ab 2010 vollständig in Blancpain integriert.
Nayla Hayek wird in den Verwaltungsrat gewählt.
Pierre Balmain eröffnet 1945 sein Modehaus in Paris und wird zu einer der prägenden Figuren der Pariser Haute Couture. Mit dem Erwerb einer exklusiven Lizenz im Jahr 1987 stellt die SMH ihr unvergleichliches Know-how und ihre hochmodernen Uhrentechnologien in den Dienst des Pariser Hauses und übernimmt 1995 die Marke Pierre Balmain für die Produktion und den weltweiten Vertrieb der Uhren.
1998
Neuer Name
SMH wird The Swatch Group AG getauft. Das neue Logo steht für Dynamik, High-Tech und Swiss Made. Die Sphären repräsentieren eine Uhr, die in ihre Vollständigkeit wächst, sowie auch die Kreativität und zahlreiche Technologien innerhalb der Swatch Group, die sich zu einem Ganzen fügen.
Das 1956 gegründete Produktionsunternehmen wird in die Swatch Group integriert und beliefert die Prestige- und Luxusmarken der Gruppe zunächst mit Produkten aus Edelmetall und später mit Armbändern und Schnallen aus Stahl und Titan.
Swatch Group erwirbt die Marke Breguet, eine der ältesten Uhrenmanufakturen der Welt. Nicolas G. Hayek erweckt die kulturelle und emotionale Dimension der Marke zu neuem Leben und verhilft ihr zu ihrem früherem Glanz.
Swatch Group erweitert ihr Portfolio mit den Marken Jaquet Droz, Glashütte Original und Union Glashütte, und ermöglicht ihnen ein erfolgreiches internationales Wachstum.
Swatch Group gründet DYB (Dress Your Body), ein Unternehmen, das für die Marken der Gruppe Dienstleistungen in den Bereichen Edelsteinfassen, Schmuckherstellung, Bearbeitung und Kunsthandwerk anbietet - vom Design bis hin zur Fertigung.
Die 1909 durch den Zusammenschluss von mehreren Uhrenzeigerfabriken gegründete "Société Générale des Fabriques d'Aiguilles Universo SA" in La Chaux-de-Fonds wird in die Swatch Group Integriert. Universo ist nicht nur führender Uhrzeigerhersteller sondern erweitert sein Know-how in der Herstellung von Zifferblattapplikationen und Uhrengläsern aus Hesalit.
In den Räumlichkeiten einer ehemaligen Verpackungsfirma in Castel San Pietro im Kanton Tessin entsteht die Firma Swatch Group Watch Assembly, welche Uhren für einige Marken der Gruppe zusammenbaut. Das Unternehmen wird später in Swatch Group Assembly umbenannt.
Marc A. Hayek beginnt seine Tätigkeit als Marketing Manager bei Blancpain. Zuvor war er bereits bei Swatch und Certina beschäftigt. Einige Monate später tritt er in die Erweiterte Konzernleitung der Swatch Group ein und wird 2005 in die Konzernleitung berufen.
Tourbillon, ein Netzwerk von Multimarken-Uhren- und Schmuckgeschäften, wird gegündet, um alle Prestigemarken der Swatch Group unter einem Dach zu vereinen.
Wenige Jahre nach der Neuausrichtung der Aktivitäten auf die Produktion von Zifferblättern wird Rubattel & Weyermann Teil der Swatch Group. Von nun an erweitert das Unternehmen seine Fähigkeiten durch den Einsatz neuer Technologien wie PVD für die Einfärbung von Zifferblättern und Laser für die Keramikbearbeitung.
Nick Hayek wird zum CEO und Präsidenten der Konzernleitung der Swatch Group ernannt.
Hour Passion ist ein Multimarken-Einzelhandelskonzept, das Flughäfen und Outlets bedient. Die ersten Boutiquen werden in französischen Flughäfen eröffnet, dann international in Europa und Asien. Ab 2011 wird das Konzept auf Stadtzentren und auf Outlet-Dörfer übertragen.
Swatch Group übernimmt die 1895 gegründete Zifferblattproduzentin MOM Le Prélet in Les Geneveys-sur-Coffrane. Sie widmet ihre Produktion den Prestigemarken der Gruppe.
Das Nicolas G. Hayek Center in Ginza, Tokyo (Japan) wird eingeweiht. Der Architekt Shigeru Ban gestaltete das Gebäude nach dem Vorbild eines hängenden Gartens und widmete einen grossen Teil der Fläche der Begrünung. Das Gebäude beherbergt mehrere Markenboutiquen sowie Büros von Swatch Group Japan und Kundendienst.
Nicolas G. Hayek initiiert ein Projekt zur Entwicklung einer vollständigen, sauberen Energiekette, von der Gewinnung von Solarenergie bis hin zu einem effizienten emissionsfreien Antriebsstrang. Dafür wird die Belenos Clean Power Holding gegründet, die sich mit der Erforschung und Entwicklung neuer vielversprechender Materialien für Batterien, neuer Batteriemanagementsysteme und neuer Hochgeschwindigkeitskompressoren befasst.
2010
Nicolas G. Hayek
Nicolas G. Hayek, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates, verstirbt während der Arbeit in seinem geliebten Unternehmen.
Nayla Hayek wird einstimmig zur neuen Präsidentin des Verwaltungsrates gewählt.
Marc A. Hayek übernimmt als Präsident die Marken Breguet, Blancpain und Jaquet Droz.
Das 1987 gegründete Produktionsunternehmen stösst zur Swatch Group und spezialisiert sich auf die Montage von Uhrwerken, die Fertigstellung von Uhren und den Kundendienst für zahlreiche Marken im oberen sowie im Luxus- und Prestigesegment.
Swatch Group eröffnet die Künstlerresidenz im Herzen von Shanghai, in der Künstler leben, arbeiten und ihre Werke zur Schau stellen. Ein einzigartiges Projekt, das für zeitgenössische Kunst, Kultur und Diversität steht.
Das Unternehmen spezialisiert sich auf die Herstellung von Uhrengehäusen der Spitzenklasse. Es verarbeitet edelste Materialien für die bedeutendsten Marken der Schweizer Uhrmacherkunst. Simon Et Membrez wird 2012 Teil der Swatch Group und ab 2022 vollständig in Blancpain integriert.
Swatch Group übernimmt die internationale Schmuck- und Uhrenmarke Harry Winston. Die Akquisition verbindet auf wunderbare Weise das Know-how der Gruppe mit dem aussergewöhnlichen Fachwissen des Hauses im Bereich der Juwelierskunst und unterstreicht sein Engagement für Spitzenleistungen und sein Erbe als König der Diamanten.
Swatch entwickelt SISTEM51, das weltweit erste und einzige mechanische Uhrwerk mit Automatikaufzug, dessen Montage vollständig automatisch erfolgt.
EM Microelectronic stellt den kleinsten Mikrochip der Welt mit dem geringsten Energieverbrauch und Bluetooth-Kompatibilität vor.
Die Gruppe macht einen weiteren Schritt in Richtung Rückverfolgbarkeit des Goldes und investiert in den Ausbau ihrer eigenen zentralisierten Goldgiesserei. Sie internalisiert den gesamten Verarbeitungsprozess von Edelmetallen, von der Giesserei bis zu den Halbfertig- und Fertigprodukten.
Nivarox entwickelt eine amagnetische Legierung auf Titanbasis für die Herstellung von Spiralfedern. Die innovative amagnetische Nivachron™-Spiralfeder ist sehr widerstandsfähig gegenüber Temperaturschwankungen und verfügt über eine ausgezeichnete Stossfestigkeit.
Die Giesserei von Nivarox erhält vom Responsible Jewellery Council die Zertifizierung Code of Practices (RJC CoP) und im Jahr darauf Chain of Custody (RJC CoC). Die Swatch Group ist nun in der Lage, den Goldbedarf innerhalb der Gruppe selbst zu decken und die gesamte Goldverarbeitungskette intern zu kontrollieren.
2019
Neuer Swatch Hauptsitz
Nach fast fünf Jahren Bauzeit weiht Swatch seinen neuen Hauptsitz in Biel ein – eine der weltweit grössten Holzkonstruktionen aus der Feder des japanischen Stararchitekten Shigeru Ban. Dieses Gebäude, das ein neues Kapitel in der Geschichte der Marke einläutet, fordert aktuelle Konventionen heraus, genau wie die Uhren, die hier hergestellt werden.
Dieser besondere Ort, eingebettet zwischen den Hauptsitzen von Omega und Swatch in Biel, widmet sich gänzlich der Zeit und vereint den verspielten, fröhlichen Stil von Swatch und den luxuriösen Charakter von Omega in zwei Museen unter einem Dach.
Tissot lanciert seine erste vernetzte Uhr mit eigenem Betriebssystem, die vollständig in der Schweiz entwickelt und produziert wird.
Swatch entwickelt Bioceramic, eine raffinierte Mischung aus Keramikpulver und biobasiertem Material, die bei der Herstellung von Gehäusen, Lünetten und Kronen für Swatch-Uhren verwendet wird. Das Material zeichnet sich durch eine weiche, seidige Haptik aus und wird von Swatch in allen wichtigen Produktlinien eingesetzt.
Mit der Lancierung der Bioceramic MoonSwatch, die aus der Zusammenarbeit von Swatch und Omega entsprungen ist, rüttelt Swatch die gesamte Uhrenbranche auf. Die Kollektion ist vom Sonnensystem inspiriert und umfasst elf Modelle, die nach Himmelskörpern benannt sind. Es ist wohl die erfolgreichste Schweizer Uhrenlancierung seit Jahrzehnten, vielleicht überhaupt.
Swatch lanciert die Bioceramic Scuba Fifty Fathoms Kollektion, inspiriert von der Fifty Fathoms Taucheruhr von Blancpain und den fünf Ozeanen. Diese Zusammenarbeit vereint die unverkennbaren Merkmale der beiden Marken: Lebensfreude und Technologie.
Marc A. Hayek wird in den Verwaltungsrat der Swatch Group gewählt.